Freitag, 4. März 2005

Heute ist also wieder Soirée KFet, die vorerst letzte ihrer Art, nachdem die 3A von nun an nichts mehr mit der ESSI zu tun haben, sondern sich in alle Winde verstreuen, um ihr Praktikum zu machen. Viele bleiben zwar in der Gegend, trotzdem ist es nicht mehr wie vorher. Schade eigentlich. So, jetzt geh ich erstmal losziehen, einen Friseur suchen, muß auch mal wieder sein.
Ich war also bei Hemisp'Hair, relativ großer Salon an der Place Grimaldi. Mit 20 % Rabatt für Studenten, hab trotzdem genug Geld dagelassen - dafür bin ich aber mit dem Ergebnis ziemlich zufrieden. Mit der neuen Frisur beim Bummeln hab ich dann beim BodyShop entdeckt, daß man sich kostenlos schminken lassen kann, um die Produkte kennenzulernen. Hab die Gelegenheit natürlich beim Schopf ergriffen und war damit für den Abend perfekt gerüstet ;-)
Dieser bestand diesmal für die erste Hälfte aus Konzerten der Bands, die zweite Hälfte war Discoabend mit DJ aus dem zweiten Jahr.

Donnerstag, 24. März 2005

Auch wenn hier zur Zeit alles drunter und drüber geht, da ich Besuch von Joanna und Christoph habe, der auf 9 qm durchaus gewisse artistische Anforderungen stellt, hab ich doch schon zu lange vernachlässigt, was von mir hören zu lassen.
Zunächst zum Praktikum: Sagte ich vor einem Monat, daß sich das "nächste Woche" klären wird, so war das wohl eine etwas naive Einschätzung - der letzte Stand der Dinge ist, daß die betreffende Dame zur Zeit sehr beschäftigt ist, aber versuchen wird, mir schnellstmöglich zu antworten. Ich werde mich nun also doch anerweitig umsehen... Nichts Neues also in dieser Richtung.

Letzten Mittwoch ist nun abends Joanna aus Norwegen eingeflogen und wir haben umgehend einen Spaziergang am Nizzaer Strand gemacht, wobei wir auf zwei Jungs gestossen sind, die da Guitarre gespielt haben. Auf Anfrage durften wir zuhören, bischen später wurden wir dann gefragt, ob wir nicht mitsingen wollen. Trotz vorhandener Lücken in diversen Songtexten haben wir immerhin bis 2 Uhr morgens zusammen Musik gemacht, danach hab ich mit Joanna in meinem Zimmer bei einem Glas Rotwein (obligatorisch!) noch bis halb 5 Uhr gequatscht.

Am nächsten Mittag haben wir Christoph am Flughafen aufgesammelt und sind an die ESSI gefahren in die Mensa. Nach einer anschließenden Runde Wizard mit drei Franzosen auf der Terasse der Caféte in der Sonne haben wir uns Haut-de-Cagnes angeschaut, die alte Festung, wo man nicht direkt mit dem Auto hinkommt. Das ist aber nicht schlimm, denn allein das "Parkhaus" ist einen Besuch wert: Vor der Einfahrt steigen erst alle außer dem Fahrer aus, dann fährt man in eine Art Garage, wundert sich, steigt aus und drückt auf einen Knopf für ein Parkticket. Daraufhin geht vor dem Auto ein Tor auf und selbiges wird über ein Schienensystem ins Innere des Parkhauses verfrachtet und verschwindet im Dunkeln. Inverse Prozedur bei der Ausfahrt.
Die Festung selbst lohnt natürlich auch den Besuch, zunächst mal wegen der Aussicht über die Umgebung, aber auch wegen der vielen verwinkelten Gassen. Als die Sonne weg war haben wir uns dann auf den Rückweg gemacht, um im Irish Pub Thor am Cours Saleya noch vom St. Patricks Day zu profitieren! Am Eingang wurde vor uns eine Gruppe abgewiesen, es wäre zu voll. Auf Nachfrage von uns (2 Mädels, 2 Jungs) hieß es dann, naja, die andern wären eben nicht "accompagnés" gewesen. Ich hatte das bis dato fast für eine Urban Legend gehalten, daß man ohne Frauenbegleitung nirgends reinkommt.

Am nächsten Tag haben wir in Nizza die lokalen kulinarischen Spezialitäten, Socca und Pissaladière, getestet und die Collines besucht, im Park oben Mamma Mia gespielt und englischen Touristen - dem Äquivalent der Kellyfamily hätte man meinen können - beim Klettern zugeschaut.

Abends war dann Party bei den GranBetas, der Geburtstag von Rémy, man sollte verkleidet kommen, was auch viele gemacht haben, und die Bewohner haben sich diesmal mit Nebelmaschine und Discokugel ins Zeug gelegt. Für J & C die Gelegenheit, die französische Partykultur live mitzuerleben. Übernachtet haben wir bei den Schweizern und sind am nächsten Nachmittag von da zur Fête de l'Olivier nach Cagnes gefahren. Leider hatten wir kein Programm vorab, die Feier wäre schon um 10 Uhr früh losgegangen, mit Volkstänzen, Mittagessen, Workshops etc. Als wir kamen konnte man immerhin noch Olivenöl aus verschiedenen Regionen testen, Oliven oder gar Olivenölschokolade, weiße Oliven und diverse Brotaufstriche probieren und sich anschließend mit Blick auf die Festung, Rotwein und Oliven in der Nachmittagssonne in die Wiese setzen und sich gemütlich unterhalten.

Wenn man sich denn unterhalten konnte, ich war durch eine ausgewachsene Erkältung gehandicapt und hab im Lauf des Tages immer weniger verständliche Laute von mir gegeben. Deswegen habe ich am Sonntag auch Joanna und Christoph alleine losgeschickt und bin im Bett geblieben. Den nächsten Tag, Montag, hab ich mich sicherheitshalber auch noch zurückgehalten und J & C sind mit dem Zug allein nahc Monaco, Menton und Ventimiglia gefahren.

Dienstag wollten wir nach Grasse fahren, Mardi Grasse sozusagen, aber nachdem es geregnet hat wurde der Plan auf Mittwoch verschoben und wir haben es uns nach dem Mittagessen im RU in der Essi gemütlich gemacht. Der nächste Tag war auch wieder schöner und wir haben Fragonard, Parfumfabrik in Grasse, in Angriff genommen, um anschließend von Kopf bis Fuß mehr oder weniger gut riechend noch die Altstadt zu besuchen (auch sehr nett, typisch französisch) und an die ESSI zurückzufahren zum Spieleabend, der sehr lustig war. Wieder ein neues Spiel gelernt: Wanted.

Heute waren wir nach einem faulen Vormittag bei Marc Chagall zu Besuch, wobei 17 seiner Bilder grad an ein Museum in Wien verliehen sind. Schade! Am 6. April seien sie wieder da, meinte man am Eingang. Danach ein bischen Shopping in der Avenue Jean Medecin und schließlich Aufbruch nach Antibes, Adrian hatte uns mehr oder weniger freiwillig zum Käsefondue eingeladen - hmmm! Ursprünglich war noch geplant, danach ins Ladybird nach Cannes zu fahren, was aufgrund des im Magen liegenden Käses und des anstehenden Karfreitags nicht mehr durchgezogen wurde.

Ganz was anders: Beim Virgin Megastore gabs die Filme von den Gendarmen von St. Tropez (Louis de Funes!) auf DVD, 4,90 € das Stück. Habe natürlich zugeschlagen und den ersten Film auch schon gesehen - ah, das waren noch Zeiten, diese Filme im Sonntagsfernsehen... Von der Sprache her nicht so schlimm wie ich gedacht hätte, ich verstehe zwar bei weitem nicht alles, aber Gestik und Mimik von Inspector Cruchot machen schließlich auch einiges von seinem Charme aus. Wenn man dann noch die Umgebung nur ein bischen kennt sind die DVDs eine hervorragende Anschaffung.

Für Sonntag abend will ich organisieren, mit ein paar Leuten im Vieux Nice "in den Ausgang" zu gehen, schließlich hab ich tags drauf Geburtstag. Ursprünglich wollte ich in der Residence den Partyraum ausleihen, der muß aber um 22:30 Uhr schon wieder geräumt sein.

Mein Geburtstag: Ich übergebe das Wort... Montag, 28. März 2005

... an Christoph D.:

    Am Tag meiner Abreise und am "Morgen" nach dem gestrigen Vollausgang komme ich nun endlich dazu, den Reisebericht um ein paar Impressionen zu bereichern.

    Das Schlafen im Bad hat offenbar keine bleibenden Schäden hinterlassen, haben wir doch mit Grasse, Cannes, Biot, Monaco, Ventimiglia und natürlich mehrfach Nizza ein ganz beachtliches Programm durchgezogen und auch für Spiele, das Lesen schlechter Bücher sowie kulinarische Genüsse verschiedenster Art war immer Zeit. Nicht zuletzt haben wir einen (hoffentlich halbwegs repräsentativen) Eindruck von Evas Leben im paradiesischen Südfrankreich gewonnen.
    (Anm. d. Red.: Ich denke schon ;-))

    Ja, Joanna schläft wirklich ;-)

    Nach den ganzen Gemeinplätzen nun endlich die versprochenen Impressionen in Form von Feststellungen, Fragen und Ratschlägen für die Zukunft:

    1. Der Markt ist nicht nur am Sonntag (wie Eva dachte) sondern jeden Tag (wie Joanna und ich dachten)
    2. Wenn es darauf ankommt, kann Adrian hervorragend und fast akzentfrei französisch (sprechen)
    3. Lass den Kühlschrank zu! (wenn Käse drin ist...)
    4. "Kro" ist nicht so schlecht wie sein Ruf
    5. Fahre nie hungrig nach Cannes (wenn Du schon unbedingt hinmusst)
    6. Für den Nachtbus sollte man um voll (:00) oder halb (:30) unten sein, der erste Bus Richtung Stadt fährt also gegen 21:30 (sonntags) bzw. 22:30 (sonst) - Dafür gibts schon ab 4 Uhr früh Pizza
    7. "Cradle and all" von James Patterson ist im Gegensatz zu andern Büchern des Autors nicht zu empfehlen
    8. Is somebody watching us?

... an Joanna B.:

    Wir haben während diesem Studien-, Erholungs-, Spass- und Bildungsurlaub gelernt,

    • daß wir beim nächsten Urlaub unbedingt unsere Rollerblades mitbringen, weil es nämlich 20 km in die Stadt sind und die Uferpromenade traumhaft zum bladen geeignet ist...
    • ... was man übrigens von Cannes nicht sagen kann, weil's da jetzt schon total überfüllt war, dafür ist der Strand dort bequemer (Sand)
    • daß der Markt doch jeden Tag ist "Ich dachte, der ist nur Sonntags", "also, ich dachte eigentlich, jeden Tag"
    • wo man hier in der Gegend das beste Socca, Pissaladière und Moules frites bekommt und daß der Bäcker "bien sûr" schon um 5 Uhr in der Früh auf hat
    • daß man auf Schwedisch "Tack för allt" sagen darf, wohingegen man auf norwegisch "Takk for alt" nur auf den Grabstein schreibt
    • daß Franzosen sich gerne auf dem Bürgersteig aufenthalten
    • daß Schweizerdeutsch eine schöne Sprache ist "Bierchäschtli" und der schweizerische Akzent sowieso "Antibb"
    • daß Korsenpenis eine willkommene Brotbeilage ist (Figatelli)
    • daß "Mamma Mia" in einer italienischen Pizzeria die Attraktion ist "Isch 'abe 30 Jahre in Deutschland gearbeitet, aber so etwas 'abe isch noch nie gesehen!"
    • daß die Franzosen in öffentlichen Verkehrsmitteln wirklich ALLES machen
    • daß es in der Tropfsteinhöhle in Monaco einen Tropfstein gibt, der aussieht wie die heilige Jungfrau Maria und außerdem eine bis zu unserem Besuch der Öffentlichkeit noch nicht bekannte Stalagmitengruppe, die die 12 Apostel darstellt
    • daß Monaco zwar nicht so breit ist, aber ganz schön hoch
    • daß eine Yacht ohne Heli auf dem Achterdeck für uns einfach nicht akzeptabel ist
    • daß es hier Ostern keine Lichtmess gibt, aber dafür vor der Kommunion der Weg zu den Notausgängen erklärt wird
    • daß "Sole Mio" eine gute Entspannung zu "Mamma Mia" ist
    • daß die Resozialisierung von Norwegerinnen 10 Tage dauert
    • daß man immer möglichst gut aussehen sollte, weil die Liebe nicht blind ist, aber andererseits reichts auch, wenn man berühmt ist
    • daß ich Bücher besser beurteilen kann als den Weg zum Meer
    • daß es sich in der Brandung tunlichst empfiehlt, mit dem Standbein auf einem Strandstein zu stehen

Ich überlasse noch einmal das Wort... Dienstag, 29. März 2005

... meiner Schwester:

    Nun darf auch ich - Katharina - mich hier zu Wort melden. Ich durfte mit meiner Familie hier ein paar spannende Tage verbringen und habe einige Eindrücke festzuhalten...

    Der Freitag unserer Ankunft (25.3.) verlief nach 8-stündiger Autofahrt noch recht ereignislos. Am Samstag stand dann ein Besuch des Marktes in Nizza und eine allgemeine Erkundung der Umgebung auf dem Programm. Wie die vielen Fotos die wir gemacht haben zeigen, gab es viel zu sehen und es hat mir sehr gut gefallen. Der Abend wurde in Antibes bei Moules & Frites und anschließendem Ausklang in der Cosy Bar verbracht.

    Am Sonntag war ich nach einem ausgiebigen Oster-Frühstück -> oder auch p'tit dej', wie die Franzosen sagen (im Übrigen mein Lieblingswort, welches ich von dieser Reise mitnehmen werde!) mit meinen (bzw. unseren) Eltern in der Umgebung (Vence, Cagnes sur Mer, ...) unterwegs. Nachdem mich anfangs einige Zweifel bezüglich meiner beschränkten Französisch-Kenntnisse plagten, freute ich mich allerdings doch sehr auf die abends angesagte Geburtstags-Rein-Feier. Es wurde dann ja auch ein super schöner Abend, der nach einem Croissant meinerseits und Pizza der Anderen gegen halb sechs endete. Das Ausspannen am Strand bei traumhaften Wetter war für den nächsten Tag also genau das Richtige.

    Der heutige - letzte - Tag bestand aus einem erfolglosen Versuch, das Renoir-Museum zu besuchen (wg. Reparatur geschlossen) und einem Ausflug nach Biot in eine der Glasbläsereien. Ich bin prompt schwach geworden und habe mir zwei Weingläser + passende Wassergläser gekauft. Unheimlich schön!

    Meine Eindrücke von Nizza und den Franzosen an sich?
    Mir hat alles unheimlich gut gefallen un ddie Leute, die ich kennenlernen durfte, waren allesamt sehr lieb. Ich war erstaunt, wieviel passive Französisch-Kenntnisse ich doch noch zu haben scheine - ich habe relativ viel gut verstanden! Man bekommt richtig Lust, es auch aktiv wieder zu lernen. Die Landschaft ist zauberhaft, das tolle Wetter ließ sich zeitweise erahnen und machte deutlich, wie wundervoll es hier sein kann und ist. Über die Tatsache, daß ziemlich viele Touristen hier sind darf ich mich als ebensolcher wohl nicht beklagen. Ich kann mir auch vorstellen, daß diese Gegend - ohne den Luxus, mit den eigenen Eltern zu reisen - wohl ziemlich ins Geld geht...

    Es war eine tolle Reise! Leider etwas kurz, ich hätte gerne mehr Zeit hier und mit meiner Schwester verbracht aber:

    Heute ist nicht aller Tage - ich komm wieder, keine Frage!

Anmerkungen der Redaktion ;-)

Vielen Dank an dieser Stelle an meine "Gastschreiber" - einige Sachen kann ich nur nicht so unkommentiert stehen lassen, sorry! Auch wenn die Anmerkungen teilweise auch nicht allzuernst zu nehmen sind...

Christoph, den Kühlschrank kann ich wieder unbesorgt aufmachen, ICH kaufe keine Sachen mehr, die in dieser Richtung bedenklich wären. Nur, wenn ich solche Kühlschrank-in-kleinem-Zimmer-Anfänger zu Besuch habe wirds kritisch :-P Und wenn Du findest, daß das Kro nicht so schlecht ist wie sein Ruf, dann hast Du nicht genug davon getrunken und das obligatorische Kopfweh nicht kennengelernt. Mag sein, daß es noch eins der trinkbarsten Biere ist hier (abgesehen von eben genannter Nebenwirkung), aber es ist kein Vergleich zu unseren Bieren in Bayern! Nicht nur nach Cannes sollte man nicht hungrig fahren, ich komme grad mit drei Einkaufstüten vom Champion, hatte wohl vorübergehend vergessen, daß ich alles zu Fuß den Berg rauftragen muß...

Joanna, ich hab eines Tages mal eine Strecke von ca. 20 km zu Fuß zurückgelegt, das war Hin- und Rückweg mit Schlenkern, ich hab nie behauptet, daß es bis nach Nizza rein 20 km sind. ;-) Ob wir außerdem "das beste Socca und Pissaladière" gegessen haben wage ich nicht zu beurteilen, bisher hab ich das nur da probiert, es ist aber auf jeden Fall der praktischste Laden, den ich kenne. Und Moules et Frites sind in Nizza am Cours Saleya (da wo jeden Tag Markt ist) sogar noch besser, hab ich mir von meinen Eltern sagen lassen müssen (ich bring die Dinger schließlich nach wie vor nicht mal mit geschlossenen Augen runter). Dafür ist das Lokal in Antibes ("Le Rustique" übrigens) vom Ambiente typisch französisch, der etwas ruppige Wirt einen Besuch wert und die Steinofenpizza hervorragend.

Katharina, die Gegend würde ziemlich ins Geld gehen, wenn man sich nicht zu helfen wüßte. Zunächst mal mache ich ja nicht jeden Tag Ausflüge, wenn nicht grad Leute zu Besuch sind. Mittagessen ist in der Mensa mit 2,65 € erschwinglich, abends weggehen ist auch nicht mal so teuer, wie man es bei den Preisen auf den Getränkekarten meinen würde. Zum Weggehen im Vieux Nice trifft man sich im Allgemeinen vor dem Palais de Justice, holt sich aus dem kleinen Supermarkt ums Eck ein paar Bier und schafft damit eine gewisse Grundlage, während man gemütlich auf den Stufen des Palais sitzt und schnell mit anderen Gruppen, die auch da sitzen, ins Gespräch kommt. Danach gibt es einige Pubs, wie das Waynes (gleich die Straße links neben dem Palais rein, das 3. oder 4. Pub auf der linken Seite) oder das Thor (am Cours Saleya, Meerseite), die hin und wieder Ladies Night haben, die so aussieht, daß man für 2 oder 3 € ein Glas bekommt (oder einen Stempel auf die Hand), mit dem man sich an der Bar immer wieder Wein oder Sekt holen kann (welcher Qualität ist die andere Frage, aber trinkbar...). Ansonsten gibt es in vielen Bars "Giraffen", meist mit Bier gefüllt zu bestellen, zwischen 2 und 3 Liter je nach Biersorte zwischen 20 und 30 €. Sammelbestellungen sind also in.
Gut, Discos kosten um die 16 € Eintritt, für Studenten immerhin nur 10 €, wobei im Preis ein Getränk drinnen enthalten ist. Auch hier ist es dann teuer, was einzeln zu kaufen (im Ladybird das Desperados 8 € - ich hätte mal vorher nachfragen sollen...), man einigt sich dann am Besten mit seinen Begleitern auf einen Alkohol (Whisky, Vodka, Tequila, ...), von dem man eine Flasche kauft (zwischen 60 und ?? €), die mit Softdrinks zum mischen kommt. In allen Discos, die ich bisher kenne, gibt es genug Sitzgelegenheiten mit Tischchen, so daß das keine schlechte Lösung ist. Vor allem, wenn man sich den Preis teilt, lohnt sich der Kauf einer ganzen Flasche im Vergleich zum Einzelkauf auf jeden Fall. Was noch zu erwähnen ist: Solange man weiblichen Geschlechts ist, kommt man abgesehen von einer Ladies Night hie und da auch so billiger weg, weil man schnell mal auf ein Getränk eingeladen wird.

So, und dann hat mir keiner von euch abgenommen, was zu meiner Geburtstagsfeier zu schreiben. Na gut. Ich hatte am Karfreitag ein Mail an die Liste "étudiants" der Essi geschrieben, um auch alle, von denen ich nur Vornamen oder Spitznamen kenne, einzuladen, sich am Sonntag abend am Palais de Justice zu treffen und dann irgendwo im Vieux Nice in meinen Geburtstag reinzufeiern. Damit war ich dann natürlich etwas spät dran, außerdem hat unglücklicherweise Moustik am gleichen Tag seinen Geburtstag gefeiert. Immerhin waren aber vier Leute aus dem ersten Jahr, Joanna, Christoph, Katharina, Adrian und ich da, wir saßen eine ganze Weile auf den Stufen, haben schonmal Bier getrunken und schließlich haben die Deutschen die Franzosen durch singen von Perlen französischen Liedguts wie "Trois jeunes Tambours", "Sur le Pont d'Avignon", "Lundi matin, l'empereur, sa femme et le p'tit prince" und so fort beeindruckt. Etwas nach Mitternacht hat es dann etwas zu regnen angefangen und wir sind ins McMahon umgezogen, wo wir bis Ladenschluß noch eine Giraffe vernichtet haben.

Danach wußte Adrian noch einen Club ums Eck, das Williams, in dem (wie auch im Checkpoint) zwischen den Tischen getanzt werden kann, die Musik war auch gar nicht mal schlecht - auch wenn man sich an den Remix von California Dreaming wirklich erstmal gewöhnen muß. Gegen vier Uhr früh sind wir dann wohl von da aufgebrochen (was weiß ich, ich schaue ungern ständig auf die Uhr, wenn ich abends/nachts unterwegs bin) und der deutsche Teil der Mannschaft hat sich mehr oder weniger singenderweise zu Fuß auf den Heimweg gemacht (nachdem wir vorher schon per pedes angereist waren, siehe Christoph's Tip zu den Busabfahrtszeiten). Und ja, bei der Bäckerei an der Avenue de la Californie kurz vor daheim wurde schon frisches Brot verkauft und die mehrfach erwähnte Pizza - selten so gut gegessen um fünf Uhr morgens!
Meinen Geburtstag selbst haben wir am Strand in der Sonne liegenderweise verbracht, inklusive Testen der Badequalitäten - für Joanna war es als einzige nicht zu kalt, ganz abzutauchen. Nachmittags haben wir Christoph zum Flughafen gebracht, danach hatten meine Eltern in ihrem Hotelzimmer ein Buffet aufgebaut, für was hat man auch ein Zimmer mit Riesenbalkon und Meerblick (Zimmer 110 im Hotel Anis, das ist gleich ums Eck vom Wohnheim und dort gibts auch Mittagsmenu für 15 Euro, nicht nur für Hotelbewohner).

War alles in allem ein schöner Geburtstag, vielen Dank an alle, die daran beteiligt waren!